Wir lieben Keramik vor allem wegen der Nachhaltigkeit, Einzigartigkeit und der traditionellen Handwerkskunst, die hinter Keramik steckt. Schließlich wird jede Keramiktasse, jeder Keramikteller und jede Keramikvase in detailverliebter Handarbeit hergestellt. Idealerweise in einem kleinen Familienunternehmen oder von individuellen Designern, die eine faire und umweltschonende Produktion garantieren. Aber was passiert, wenn unsere Lieblingstasse zerbricht? Ist Keramik recyceln möglich?
Keramik wird aufgrund der natürlichen und ressourcenschonenden Inhaltsstoffe immer als Naturprodukt bezeichnet. Das ist es im Prinzip auch – zumindest bis zu dem Moment des Brennens. Ungebrannte Keramik wird auch als Schrühware bezeichnet und ist nicht nur biologisch abbaubar, sondern kann auch immer wieder neu mit Wasser eingeweicht und wiederverwendet werden. Daher sind rohe Keramikprodukte extrem umweltschonend. Mehr zu dem Thema, ob Keramik nachhaltig ist, erfährst du übrigens hier.
In dem Moment jedoch, in dem Keramik im Ofen bei hohen Temperaturen gebrannt wird, um wasserbeständig und robust zu werden, verändert sich der chemische Zustand der Tonerde. Und jener irreversible Prozess macht das Thema des Recycelns deutlich komplexer. Die gebrannte Keramik muss dann in einem extrem energieaufwendigen Prozess geschmolzen werden, um sie recyceln zu können. Da es in Deutschland allerdings bisher kein klares Recyclingsystem für Keramik gibt, stellt sich die Frage, wie wir die Keramikscherben zumindest richtig entsorgen.
Keramik richtig entsorgen
Zunächst einmal ist es wichtig zu verstehen, dass Keramik nicht in den Glascontainer gehört. Glas und Keramik können nämlich nicht zusammen recycelt werden. Für größere Mengen zerbrochener Keramik gibt es Wertstoffhöfe, auf denen Keramik, sowie Bauschutt entsorgt werden kann, um ein mögliches Recyclingverfahren oder Erodieren zu ermöglichen.
Wenn wir jedoch von nur ein paar zerbrochenen Teilen unseres Keramikgeschirrs im Haushalt sprechen, macht der Wertstoffhof natürlich keinen Sinn. In dem Fall, solltest du die Scherben, die nicht mehr verwendet werden können, in der schwarzen Tonne entsorgen.
Keramik recyceln: Kreative Ideen
Obwohl sich Keramik recyceln als recht schwierig erweist, gibt es immer kreative Wege die Keramik nicht sofort in die schwarze Tonne schmeißen zu müssen. In grobe Teile zerbrochene Keramikvasen zum Beispiel, können ganz einfach mit Keramikkleber wieder zusammengeklebt werden. Die reparierte Vase kann dann immer noch für Trockenblumen und Gräser dekorativ weiterverwendet werden. Kleinere Keramikscherben, die sich nicht mehr so leicht kleben lassen, kannst du außerdem ideal als Drainage für deine Blumentöpfe verwenden!
Alternativ kannst du die zerbrochenen Keramikscherben nach der jahrhundertalten, japanischen Tradition Kintsugi mit goldenem Kleber zusammenkleben. Im Anschluss kannst du die Keramik als Kunstobjekt und Dekoration in deinem Zuhause nutzen. Kintsugi kann als kunsttherapeutischer und meditativer Prozess bezeichnet werden. Es gilt als extrem heilsam ein Objekt, das zu Bruch gegangen ist, mit eigenen Händen zu reparieren und ihm durch den goldenen Kleber mehr Wert und Schönheit verleihen. Damit ist Kintsugi eine Metapher für das Leben und uns Menschen selbst. Kintsugi ist unsere liebste kreative Methode, zerbrochene Keramikschalen oder Tassen nicht sofort wegzuschmeißen.
Und wenn du weiterhin nichts mit deinen Keramikscherben anzufangen weißt, gibt es immer Künstler und Schmuckdesigner, die aus den Scherben etwas Neues kreieren können. Dafür kannst du entweder einen Aufruf auf Instagram, Facebook oder an Kunstunis machen, damit deiner alten Lieblingstasse zumindest ein zweites Leben in einer anderen, künstlerischen Form geschenkt werden kann.
Keramik recyceln: Fazit und Tipps
Recycling hin oder her: Zerbrochene Keramik bedeutet auch immer ein zerbrochenes Herz, findest du nicht auch? Immerhin hängen wir an unserer Lieblingstasse oder der handgetöpferten Keramikvase, die wir auf einem mediterranen Markt im Urlaub gekauft haben. Unser Keramikgeschirr hat demnach immer einen sentimentalen Wert. Deswegen ist es wichtig unser Keramikgeschirr in bester Qualität zu kaufen und es sorgsam zu pflegen, um die Lebensdauer zu verlängern. Obwohl Keramik spülmaschinenfest ist, kannst du sie zum Beispiel lieber mit den Händen waschen und statt Chemikalien, natürliche Putzmittel verwenden. So stellst du sicher, dass weder der Ton, noch die Glasur beschädigt werden.
Wir bei Buenoz Diaz bewahren unser liebstes Keramikgeschirr außerdem in einem geschlossenen Regal auf. Dadurch ist es sicher vor Staub und dem Herunterfallen. Bei all dem Bedacht, könnte man fast meinen, dass Keramikgeschirr das neue China-Porzellan in modernen Haushalten ist. Doch keine Sorge: Geschirr aus Keramik und Steingut ist robust und sollte bei täglichem Gebrauch jahrelang, wenn nicht sogar über Generationen hinweg heil bleiben. Immerhin sind die ältesten Keramik-Relikte etwa 25.000 Jahre alt.
Und wenn doch mal eins deiner Lieblingsteller oder Tassen in einem kleinen Unfall zu Bruch geht, dann findest du in unserem Online Shop eine Auswahl an fairer, nachhaltiger und schöner Keramik, die du nach Farbe, Stil und Design einzeln und im Set kaufen kannst. Das Schöne an Keramik ist schließlich, dass du sie beliebig miteinander kombinieren und mixen kannst. So bringst du noch mehr Farbakzente auf deinen gedeckten Esstisch.