Keramik bezeichnet einer der ältesten Kunsthandwerke der Menschheitsgeschichte. Immerhin wurden die ältesten Kunstprodukte aus Keramik bei Ausgrabungen an einem Lagerfeuer von Mammutjägern entdeckt und werden auf rund 25.000 Jahre geschätzt! Dementsprechend kann Keramik – damals wie heute – aus nur wenigen natürlichen Rohstoffen und sehr einfach hergestellt werden. Aber heißt das automatisch, dass Keramik nachhaltig ist? Immerhin hat sich unsere Welt innerhalb der letzten 25.000 Jahre immens entwickelt – Rohstoffe werden knapper, Fabrikationen größer, Produktionsketten länger und das Thema der Nachhaltigkeit immer komplexer. Wir bei Buenoz Diaz sind der Sache auf den Grund gegangen und beantworten einige wichtige Fragen, um bestimmen zu können, ob Keramik nachhaltig ist.
Woraus besteht Keramik?
Einer der wichtigsten Faktoren, um bestimmen zu können, ob ein Produkt wirklich nachhaltig ist, ist die Zusammensetzung – sprich das Material, aus dem es besteht. Keramik wird als Naturprodukt bezeichnet, da es aus natürlichen, mineralischen und umweltfreundlichen Rohstoffen wie Kaolin, Kalk, Quarz, Feldspat oder Ton gewonnen wird. Anschließend wird es mit Lehm und Wasser vermischt. Die beinhalteten Rohstoffe zählen zu jenen, die weder umweltbelastend sind, noch einer Knappheit unterliegen. Wenn Keramik gebrannt und farbig oder transparent glasiert wird, können allerdings toxische Abfallprodukte entstehen, da speziell in größeren Fabrikationen häufig Schwermetalle in den Glasuren verwendet werden.
Die meisten Keramik-Künstler und kleineren Manufakturen verzichten jedoch auf giftige Glasuren und wählen nachhaltigere Optionen, wie Metalloxide zur Farbgebung. Die reine Zusammensetzung von Keramik macht es also durchaus zu einem nachhaltigen Produkt.

Wie wird Keramik hergestellt?
Natürlich muss bei einem Produkt nicht nur auf die Inhaltsstoffe, sondern auch auf die Produktionsweise geachtet werden. Denn Naturprodukt hin oder her: Die Art, wie Keramik hergestellt wird, beeinflusst maßgeblich den ökologischen Fußabdruck. Das zeigt alleine schon die Art der Glasurwahl. Doch es gibt weitere Aspekte in der Keramikproduktion, die den Nachhaltigkeitswert beeinflussen. Und der Schritt, der entlang der gesamten Produktionskette von Keramik die größte Umweltbelastung aufweist, ist zweifels der Brennvorgang. Schließlich erfordert die Herstellung von Keramik ein 6-12 Stunden langes Brennen in extrem hohen Temperaturen zwischen 1100°C–1300°C. Und das addiert zum ökologischen Fußabdruck eine ordentliche Portion Energieemissionen.
Dabei es gibt es zwei wesentliche Unterkategorien bei Keramik Geschirr, die unterschiedlich häufig gebrannt werden müssen und daher eine andere Umweltbilanz aufweisen. Steinzeug zum Beispiel ist bereits nach dem ersten Brennvorgang wasserundurchlässig, während Steingut mit einer weiteren Glasur ein zweites Mal gebrannt werden muss. Somit ist Steinzeug Geschirr ein wenig energiesparender, als Steingut Geschirr. Doch die Häufigkeit des Brennens ist lange nicht so ausschlaggebend, wie die Art des Ofens. Denn in Massenfertigung von Keramikprodukten, werden fast immer fossile Brennstoffe – meistens Kohle – für die Befeuerung der Öfen benutzt. Und dies hat natürlich noch mal ganz andere umweltschädliche Konsequenzen zur Folge.
Im Falle von kleineren Keramikmanufakturen werden aber meist Elektroöfen eingesetzt, die weitaus weniger umweltschädliche Schadstoffe ausstoßen. Doch solange der Strom nicht vollständig aus erneuerbaren Energien hergestellt wird, führen auch die Elektroöfen immer noch indirekt zu klimaschädlichen Emissionen. Achte bei deinem Kauf von Keramik Geschirr also auf die transparent dargestellte Nachhaltigkeit in allen Produktionsschritten.

Kann Keramik recycelt werden?
Solange Keramik nicht gebrannt wird kann es immer wieder mit Wasser vermischt, recycelt und wiederverwendet werden. Wenn es einmal jedoch im Ofen gehärtet wurde, ist Keramik nur sehr schwer recycelbar, da es aufgrund seiner enormen Temperaturbeständigkeit nicht einfach eingeschmolzen werden kann. Und obwohl das Recycling von Keramik technisch zwar möglich ist, da es von seinen Schmelzeigenschaften Glas ähnelt, gibt es in Deutschland bisher kein Recyclingsystem für Keramikprodukte. Deshalb landen zerbrochene Keramikprodukte meist in der schwarzen Tonne.
Wenn du das Recycling deiner zerbrochenen Keramik jedoch selbst in die Hand nehmen möchtest (was wir als umweltbewusste Konsumenten empfehlen), dann findest du spezialisierte Keramik-Recyclingunternehmen. Diese schmelzen Altglas und Keramik zusammen ein und verwenden die Masse dann beispielsweise als Beschichtung von Küchenarbeitsplatten. Das Recycling von Keramik ist demnach zwar nicht ganz so einfach, doch lange nicht unmöglich!
Ist Keramik biologisch abbaubar?
Um es kurz zu fassen: Nein, Keramik ist weder biologisch abbaubar, noch kompostierbar. Denn obwohl es sich bei Keramik um ein Naturprodukt handelt, besteht es eben aus mineralischen Rohstoffen, die von Natur aus nicht von Mikroorganismen zersetzt werden können. Nicht umsonst finden wir noch heute Keramik Relikte, die über 25.000 Jahre alt sind! Keramik ist demnach ein extrem beständiges, langlebiges Material, das bei guter Qualität und Pflege viele Generationen überdauern kann. Und bei den Prinzipien von Nachhaltigkeit geht es schließlich auch um Langlebigkeit, oder? Um es in den Worten der legendären Vivienne Westwood auszudrücken: „Buy less, choose well, MAKE IT LAST.“ Mit Keramik ist das kein Problem!

Ist Keramik nachhaltig: Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, das Keramik als umweltfreundliches Material, das aus natürlichen Rohstoffen besteht, sehr wohl nachhaltig ist! Vorausgesetzt natürlich die Keramik wird in kleinen Manufakturen und Produktionskreisläufen mit verringerter Umweltbelastung hergestellt. Im Vergleich zu vielen Alternativen, wie Plastik oder Porzellan, ist Keramik Geschirr eine nachhaltige und (umwelt-) bewusste Alternative. Speziell, weil es im Regelfall fair und lokal produziert wird und wegen der Beständigkeit bei sorgsamen Umgang praktisch unbegrenzt haltbar ist. So ist Keramik im Gegensatz zu Einwegprodukten aus Plastik, trotz der Energieemissionen während der Brennvorgänge, nachhaltig und langlebig.
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